Zusammenleben
Bäderkultur Baden
Die Thermalquellen in Baden und Ennetbaden locken seit 2000 Jahren Menschen ins Limmattal. Nicht immer stand in der Vergangenheit allein das Heilbaden im Mittelpunkt. Viele Menschen suchten die Bäder auch zum Vergnügen auf. In und am Wasser wurden Feste gefeiert, wobei der Lebensgenuss und die Lebensfreude nicht zu kurz kamen. Das Projekt «Bäderkultur Baden» bietet einen umfassenden Einblick in das Kulturerbe der Bäder. Es wurde vom Bäderverein Baden angeregt und zielt darauf ab, die kulturelle Bedeutung der Bäder wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Kern des Projekts ist ein Vermittlungskonzept, das die Geschichte und die Kultur der Bäder zeitgemäss, vielseitig und lebendig zu präsentieren weiss. Das Konzept liefert ausserdem Anstösse dieses Erbe weiterzuentwickeln. Der Bäderverein Baden wurde 2017 gegründet. Mitglieder des Vereins sind Interessengruppen wie die Stadt Baden oder die Gemeinde Ennetbaden sowie Einzelpersonen. Das Projekt «Bäderkultur Baden» ist gegenwärtig das wichtigste Projekt des Vereins.
Bedeutung: Das Projekt schafft eine Identität mit starker Ausstrahlung. Davon profitiert das gesamte Limmattal. Die Art der Kulturvermittlung hat Modellcharakter. Das Projekt passt ausserdem gut zu anderen Initiativen der Regionalen 2025 («Blaues Band Limmat»). Die enge Verbindung zum Projekt «Heisser Brunnen» des Vereins Bagni Popolari liegt auf der Hand.
Projektstand: Mit ihrem entschleunigten Festival «Vom Baden lernen» nahm das erste Kurator*innenteam Isabelle Meiffert und Mirko Winkel die exemplarische Transformationsgeschichte des Bäderquartiers in Baden kritisch unter die Lupe. «Vom Baden lernen» heisst in diesem Fall auch von Baden zu lernen. Während eines einjährigen Programms gingen internationale Künstler*innen in Baden in Residenz, um ortsbezogene Arbeiten zu entwickeln. Dabei ging es insbesondere darum, neue Narrative mit alten zu verbinden. Dazu bespielt das Projekt die metaphorischen und physischen Baustellen der Stadt, an denen die Frage danach, wem der öffentliche Raum und die Geschichte eines Ortes gehören, offenbar werden. Es entstanden interaktive Audiowalks, begeh- und beschwimmbare Installationen sowie immersive Videos an unterschiedlichen Orten rund um die Bäder und die Limmat.
Für das Kurratorium 2022-2024 wurde Kollektiv «MADAM» mit Mara Miccichè und Marco Peron gwählt. Mit «Meehr Baden» erwarten uns Kunstprojekte zu Themen wie Ökologie und Ernährung oder Transformation von internationalen Künstler*innen und unter Beteiligung der Öffentlichkeit und lokalen Kulturakteur*innen. Ausserdem haben sie eine besondere Sensibilität für Klänge. Weitere Informationen unter: baederkultur.ch
SRF Beitrag «Thermalbaden für alle – es begann mit einer Guerilla-Aktion»